Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK)

Betriebsärztlicher Dienst

Bei der Pflege von Patient*innen mit CJK und beim normalen Umgang mit Erkrankten besteht keine unmittelbare Infektionsgefahr, daher sind die normalen Hygienestandards ausreichend. Auch Hautkontakt mit Ausscheidungen dieser Patient*innen birgt kein Infektionsrisiko.

Bei operativen Eingriffen bei Patient*innen mit Verdacht oder Diagnose einer CJK am ZNS oder Auge besteht ein Übertragungsrisiko, dass die im folgenden aufgeführten Schutzmaßnahmen erfordert. (Bei der neuen Variante der Erkrankung (vCJK) betrifft dies auch Eingriffe am lymphatischen Gewebe, z.B. Tonsillen, Milz und Peyersche Plaques.) Die Verdachtsdiagnose sollte von der*vom einweisenden oder aufnehmenden Ärztin*Arzt unbedingt angegeben werden. Im Zweifelsfall (z.B. bei unklarer Demenz, unklarem psychiatrischen Krankheitsbild) kann ein neurologisches Konsil den Verdacht klären.

Schutzmaßnahmen bei der Operation (ZNS, Auge, ggf. lymphatisches Gewebe)

Tragen von doppelten Handschuhen

Schutzbrille mit Abdichtung zu den Seiten

OP-Schutzkleidung

Vorgehen bei Exposition

hochinfektiöses Gewebe (Hirn, Rückenmark,hinterer Augenabschnitt/Retina):

  • Bei Verletzung mit einem Instrument, das Kontakt mit dem hochinfektiösen Gewebe hatte: intensives Spülen mit Wasser, Desinfektion mit 1 M NaOH für 5 Minuten (kann ein brennendes Gefühl hervorrufen), Excision und chirurgische Versorgung beim D-Arzt
  • Nach Spritzern von hochinfektiösem Material ins Auge oder auf Schleimhäute: unverzüglich ausgiebiges Spülen mit Wasser
  • Nach Kontamination von unverletzter Haut mit hochinfektiösem Gewebe: Desinfektion mit 1 M NaOH für 5 Minuten, anschließend Abwaschen mit Wasser


sonstiges Gewebe (u.a. Blut, Serum, Liquor):

  • Nach Kontamination der Haut mit sonstigem Gewebe: gründliches Abwaschen mit Wasser und Seife ohne Bürste
  • Bei Stich- oder Schnittverletzung bei der Liquorpunktion und bei Probennahme von Material außerhalb des ZNS und Auge: ausgiebiges Spülen und Waschen mit Wasser und Seife

Im Nachgang

  • Dokumentation beim D-Arzt als Arbeitsunfall
  • Beratung durch den Betriebsarzt in Rücksprache mit dem nationalen Referenzzentrum für spongiforme Enzephalopathien in der Neuropathologie des UMG

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